Kompetenzwerkstatt Vielfalt + Ausbildung
Kompetenzwerkstatt Vielfalt + Ausbildung
Jugendliche mit Migrationshintergrund sind in OWL im System der dualen Ausbildung unterrepräsentiert. Sie finden seltener den Einstieg in eine betriebliche Ausbildung, konzentrieren sich oft auf eine geringere Zahl von Berufen und brechen die Ausbildung häufiger ohne Abschluss ab als die Vergleichsgruppe der Jugendlichen ohne Migrationshintergrund. Gleichzeitig beklagen die Unternehmen der Region bereits einen Mangel an Bewerberinnen und Bewerbern für offene Ausbildungsstellen.
Im Projekt „Kompetenzwerkstatt Vielfalt + Ausbildung“ unterstützen wir mit unseren Partnern deshalb Jugendliche mit Migrationshintergrund beim Einstieg in die duale Ausbildung und bei der Erreichung eines Berufsabschlusses. Dazu erhöhen wir deren Ausbildungsfähigkeit, treiben die Sensibilisierung und Stärkung der interkulturellen Kompetenz im Umfeld der Auszubildenden voran und fördern die interkulturelle Öffnung von Unternehmen. Handlungsorte sind Unternehmen, Migrantenorganisationen und Berufskollegs in Ostwestfalen-Lippe.Ergänzt werden die Maßnahmen durch eine Imagekampagne, durch die wir einerseits Beispiele erfolgreicher Ausbildung aus der Gruppe der Jugendlichen mit Migrationshintergrund kommunizieren und andererseits die Vielfalt der Ausbildungsgänge – insbesondere in kleinen und mittelständischen Unternehmen – zeigen möchten.
Inhalte
Im Projekt bieten wir Unternehmen die Durchführung kultursensibel ausgerichteter Assessment-Center für Jugendliche mit Migrationshintergrund an. Diese dienen der Feststellung von Soft-Skills und Kompetenzen in verschiedenen Berufsfeldern und stellen den Unternehmen damit ein objektives Instrument zur Auswahl von Auszubildenden zur Verfügung.
Für ein innerbetriebliches Mentoring identifizieren wir in Betrieben Personen, die als Ansprechpartnerinnen und -Partner für Jugendliche mit Migrationshintergrund geeignet sind, um Auszubildenden als zusätzliche Unterstützung zur Seite zu stehen.
Um den Aspekt der Interkulturalität in die Personalentwicklung im Unternehmen zu integrieren, schulen wird weiter Personalverantwortliche kleinerer und mittlerer Unternehmen in interkulturellen Trainings für den Umgang mit ethnischer Vielfalt im Unternehmen.
Migrantenorganisationen genießen bei Menschen mit Migrationshintergrund breites Vertrauen und werden als Beratungsinstitutionen gut angenommen. Sie bieten somit ein Forum zur Unterstützung von Jugendlichen. Um die Migrantenorganisationen stärker im Bereich der dualen Ausbildung zu vernetzen, bieten wir im Projekt verschiedene Angebote an.
Wir initiieren eine Strukturdatenerhebung in Migrantenorganisationen, um vorhandene Kompetenzen zu erfassen, abrufbar zu machen und Entwicklungspotenziale zu erschließen. Anhand dieser Erhebung werden unsere Personen aus den Mitgliedsunternehmen der IfB OWL für ein Mentoringprogramm gewonnen. Diese werden geschult, um Jugendliche aus Migrantenorganisationen bei der Suche nach und der Aufnahme einer dualen Ausbildung zu unterstützen.
Ebenso organisieren wir interkulturelle Dialoge für Jugendliche aus Migrantenorganisationen, um deren interkulturelle Kompetenz auszubauen. In Kooperation mit Unternehmen führen wir weiter Elternabende für Migrantenorganisationen durch. Diese machen für Eltern und Jugendliche mit Migrationshintergrund die Chancen einer dualen Berufsausbildung sichtbar und bieten Unternehmen die Gelegenheit ihre Ausbildungsgänge bekannter zu machen.
Um den Aspekt der Interkulturalität an den Berufskollegs als Potenzial zu entwickeln, werden im Projekt eine Reihe von Instrumenten zur praktischen Arbeit der Berufskollegs entworfen und eingesetzt.
Unter anderem bauen wir mit unseren Partnern ein „Netzwerk zur interkulturellen Förderung an Berufskollegs in OWL“ auf. In dessen Rahmen entwickeln wir „Interkulturelle Trainings“ für Lehrkräfte zur Sensibilisierung für kulturelle Dispositionen und den Umgang mit Vielfalt und führen diese durch.
In Bildungsdialogen zwischen abgebender und aufnehmender Schule, Eltern und Betrieben organisieren wir ein Schnittstellenmanagement. Ziel ist es, den Ausbildungserfolg durch optimale Berücksichtigung des individuellen Entwicklungsstands der Jugendlichen zu fördern.
Weiter führen wir Netzwerkforen für Berufskollegs und Unternehmen in den Ausbildungsbetrieben durch, um einen kontinuierlichen Austausch zwischen Lehrkräften und Ausbildungsverantwortlichen anzustoßen. Ebenso erarbeiten und verbreiten wir einen Leitfaden zur individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund an den Berufskollegs.
News
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Leitfaden “Interkulturelle Förderung an Berufskollegs”
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