Kooperation zur frühzeitigen beruflichen Integration von Flüchtlingen in Lippe
AILA – Arbeit in Lippe für Asylsuchende und Flüchtlinge
Um einen schnellen Beginn der beruflichen Integration von Flüchtlingen zu ermöglichen, haben die Agentur für Arbeit Detmold und die Netzwerk Lippe gGmbH im März das Projekt AILA ins Leben gerufen. Flüchtlinge mit guten Bleibeperspektiven erhalten im Projekt Sprachunterricht und Unterstützung zur Integration in den Arbeitsmarkt.
Lange Asylverfahren und unklare Bleibeperspektiven haben bisher vielen Flüchtlinge den frühzeitigen Zugang zu Sprachkursen und Förderangeboten verwehrt. Um sie auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten und ihre Potenziale nutzbar zu machen, hat in Lippe im März das Projekt AILA begonnen. Im Projekt kooperieren die Agentur für Arbeit Detmold und Jobcenter Lippe, die Netzwerk Lippe gGmbH sowie Kreis, Städte und Gemeinden.
Flüchtlinge an den Arbeitsmarkt heranzuführen, beinhaltet eine ganze Reihe von Aufgaben, wie z.B. die Klärung von Aufenthaltsstatus und Arbeitserlaubnis, die Anerkennung von Qualifikationen, Kompetenzfeststellung und vor allem die Vermittlung Deutschkenntnissen. „Flüchtlinge bilden ein großes Potenzial für den deutschen Arbeitsmarkt. Sie sind überwiegend jung und in der Regel hoch motiviert. Doch ihre berufliche Integration erfordert Unterstützung – besonders Sprachunterricht – und Zeit. Deshalb ist es wichtig, möglichst früh damit zu beginnen. Und dazu braucht es die Kooperation aller Beteiligten, die in Lippe auch sehr gut funktioniert“, so Heinz Thiele, Leiter der Arbeitsagentur Detmold.
Da Flüchtlinge häufig noch keinerlei Kontakt zur Arbeitsverwaltung haben, ist es Aufgabe der Akteure vor Ort in den Kommunen wie z. B. Ausländerbehörden und Sozialarbeiter, geeignete Teilnehmende für das Projekt anzusprechen. Eine gute Bleibeperspektive ist hier zentral.
Die Netzwerk Lippe gGmbH ist bereits seit 2008 in der Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen engagiert. Im AILA Projekt übernimmt sie Erstberatung und Clearing: die Feststellung sprachlicher und beruflicher Kompetenzen, die Ermittlung des Förderbedarfs sowie die Beratung zur Anerkennung ausländischer Berufs- und Hochschulabschlüsse. Dazu stehen zwei Mitarbeiterinnen und ein Sprachmittler zur Verfügung. Eine weitere Mitarbeiterin mit einem syrischen Migrationshintergrund wird im neuen Jahr dazu kommen. Die Angebote wurden seit Beginn des Projekts von ca. 180 Personen genutzt.
Darüber hinaus bietet die Netzwerk Lippe gGmbH Sprachkurse, die von der Vermittlung von Basiskenntnissen bis zu Schulung in berufsbezogenem Deutsch reichen. Finanziert werden sie aus Eigenmitteln des Netzwerks, vom Europäischen Sozialfonds und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Dr. Wolfgang Sieber, Leiter für Arbeitsmarktintegration bei der Netzwerk Lippe gGmbH erklärt: „Unser Ziel ist es, Förderketten aufzubauen, in denen Sprachunterricht und die gesamte Unterstützung der Flüchtlinge mit passgenauen Übergängen und ohne Brüche stattfinden. So können Potenziale ermittelt, entwickelt und dem Arbeitsmarkt zur Verfügung gestellt werden.“
Die Agentur für Arbeit Detmold übernimmt im Rahmen ihres Projektes „Early Intervention NRW+“ die Vermittlung der Flüchtlinge. Weiter stellt sie mit „Perspektive Flüchtlinge“ und „Perspektive junge Flüchtlinge“ Mittel für Berufsorientierung und Berufsvorbereitung bereit. Dazu stehen zurzeit zwei Mitarbeiter zur Verfügung, die ca. 200 Personen betreuen. Mit Beginn nächsten Jahres wird die Mitarbeiterzahl auf vier erweitert. Über die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold und die Kreishandwerkerschaft Lippe werden auch die Arbeitgeber in Lippe in das Projekt eingebunden, die eine hohe Bereitschaft zeigen, Betriebsbesichtigungen und Praktikumsplätze für Flüchtlinge anzubieten.
Kontakt Arbeitsagentur:
Elke Pella
Wittekindstraße 2
32758 Detmold
Tel.: 05231 / 610 475
Kontakt Netzwerk Lippe
Dr. Wolfgang Sieber
Braunenbrucher Weg 18
32758 Detmold
Tel.: 05231 / 64 03 80