Interkulturelle Trainings für Lehrkräfte an Berufskollegs
Die von der Kompetenzwerkstatt Vielfalt angebotenen interkulturellen Trainings für Lehrkräfte an Berufskollegs haben großen Zuspruch gefunden. Die eintägigen Trainings wurden an verschiedenen Berufskollegs der Region veranstaltet. Alle geplanten Termine haben bereits stattgefunden und waren ausgebucht. Mehr als 100 Lehrkräfte haben damit die Schulung durchlaufen. Klemens Lüchtefeld, Leiter des Projekts bei EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung der Bezirksregierung Detmold resümiert: „Wir sind froh über die große Resonanz, die unser Angebot bei den Lehrkräften an den Berufskollegs gefunden hat. Wir konnten die interkulturellen Trainings viel schneller durchführen als geplant und möchten jetzt natürlich nicht, dass damit einfach Schluss ist.“ Das Projekt prüft deshalb Möglichkeiten ein Anschlussangebot zu schaffen, so z.B. die Frage, ob das Berliner Projekt HEROES für die Region genutzt werden kann.
Ostwestfalen-Lippe ist demografisch gesehen eine junge Region. Diese Situation ergibt sich aus einem hohen Anteil von Einwohnern mit Migrationshintergrund. Doch sind Jugendliche mit Migrationshintergrund in OWL im System der dualen Ausbildung unterrepräsentiert. Ziel der „Kompetenzwerkstatt Vielfalt und Ausbildung“ ist deshalb die Entwicklung und Ausgestaltung kultursensibler Strukturen in der dualen Ausbildung, um Jugendlichen mit Migrationshintergrund bessere Ausbildungschancen im dualen System zu ermöglichen und so dieses Fachkräftepotenzial für die Unternehmen der Region zu erschließen.
Ein wichtiger Handlungsort sind die Berufskollegs der Region. Der Anteil von Jugendlichen mit Migrationshintergrund liegt hier nicht selten bei über 80 %. Die ethnische Vielfalt bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich, denen sich die Lehrkräfte stellen müssen. Für sie bot das Projekt deshalb im Rahmen des „Netzwerk zur interkulturellen Förderung an Berufskollegs in OWL“ die Veranstaltungsreihe „Interkulturelle Trainings“ an.
Ziel der Trainings war die Sensibilisierung der Lehrkräfte für kulturelle Dispositionen und den Umgang mit Vielfalt. Das Konzept wurde vom Trainer Matt Beadle gemeinsam mit den Lehrkräften an Berufskollegs entwickelt und setzte neben dem Input des Trainers vor allem auf die kollegiale Beratung untereinander, wodurch ein hohes Maß an Praxisorientierung gesichert wurde. In den Trainings wurden die Lehrkräfte darin geschult, die Bedeutung kultureller Dispositionen zu erkennen und es wurden ihnen Ansätze, Methoden und Instrumente vermittelt, die ihnen kulturübergreifende Ansprache, Überbrückung interkultureller Konflikte und wertschätzende Präsentation kultureller Unterschiede ermöglichen.