Berufsorientierung für junge Menschen mit Migrationshintergrund

Am Mittwoch, 22.10.2014, veranstaltete die Initiative für Beschäftigung OWL e. V. Vorbilderforen zur Berufsorientierung für Jugendliche mit Migrationshintergrund am Berufskolleg am Tor 6. Vier Unternehmen (Carsten Moch Orthopädie-Schuhtechnik, dm-drogerie markt GmbH + Co. KG, evangelisches Johanneswerk e. V., Stadtwerke Bielefeld GmbH.) stellen sich und ihre Ausbildungsgänge vor. Tandems aus Ausbildungsverantwortlichen und Auszubildenden präsentieren den Schülerinnen und Schülern den eigenen Werdegang und die eigenen Erfahrungen in Ausbildung und Beruf, um ihnen realistische Einblicke in Ausbildungswege und Berufspraxis zu geben.

Die Initiative für Beschäftigung OWL e. V. organisiert die Vorbilderforen im Rahmen der „Kompetenzwerkstatt Vielfalt + Ausbildung“. Olga Lukjanow Demertzi, Projektleiterin bei der IfB OWL e. V. erklärt: „Gerade für Jugendliche mit Migrationshintergrund ist Berufsorientierung wichtig, denn häufig reicht das Wissen über duale Ausbildung und ihre Möglichkeiten nicht aus. Und das schlägt sich in einer geringeren Ausbildungsbeteiligung nieder.“

Die Veranstaltungen beruhen auf dem Konzept des Lernens durch Vorbilder. Azubi und Ausbilder/-in stellen ihr Unternehmen vor und geben den Jugendlichen so Einblicke in Ausbildungswege und Berufsleben. Die Jugendlichen erleben die Ausbildungsverantwortlichen als Menschen mit ihren individuellen Berufswegen. Die präsentierten Erfolgsgeschichten, aber auch die darin enthalten Herausforderungen und Wege zur Problemlösung bieten den Jugendlichen Motivation und Entscheidungshilfen für die eigene Berufswahl. „Wir freuen uns, dass dieses Veranstaltungskonzept von Unternehmen, Berufskollegs und Jugendlichen gleichermaßen gut angenommen wird. Das eine Veranstaltung so erfolgreich mit vier Unternehmen und einem Berufskolleg durchgeführt werden kann, zeigt sowohl den Bedarf wie das Interesse der Beteiligten.“

Auch in OWL sind junge Menschen mit Migrationshintergrund im System der dualen Ausbildung unterrepräsentiert. Sie finden seltener den Einstieg in eine betriebliche Ausbildung, konzentrieren sich oft auf eine geringere Zahl von Berufen und brechen die Ausbildung häufiger ohne Abschluss ab als die Vergleichsgruppe der Jugendlichen ohne Migrationshintergrund. Gleichzeitig beklagen Unternehmen der Region bereits einen Mangel an Bewerberinnen und Bewerbern für offene Ausbildungsstellen.

Die „Kompetenzwerkstatt Vielfalt + Ausbildung“ verbessert die Ausbildungschancen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, um ihr Fachkräftepotenzial für Unternehmen in OWL zu erschließen. Dafür erhöht es deren Ausbildungsfähigkeit, treibt die Sensibilisierung und Stärkung der interkulturellen Kompetenz im Umfeld der Auszubildenden voran und fördert die interkulturelle Öffnung von Unternehmen. Getragen wird es von den Kooperationspartnern Netzwerk Lippe gGmbH, der EU Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung der Bezirksregierung Detmold und der Initiative für Beschäftigung OWL e. V. Das Projekt Kompetenzwerkstatt Vielfalt und Ausbildung wird im Rahmen des XENOS-Programms „Integration und Vielfalt“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert.

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