Kooperation für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zwischen HORA GmbH und KAP 10

Die HORA Holter Regelarmaturen GmbH & Co. KG aus Schloß Holte und das KAP 10, die Clearingstelle für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge der von Laer Stiftung aus Bielefeld arbeiten zusammen, um Kontakte zwischen den jungen Flüchtlingen und den Auszubildenden des Unternehmens herzustellen.

HORA, ein mittelständisches Unternehmen mit 330 Mitarbeitern und einer Ausbildungsquote von 20 %, engagiert sich seit längerem in Projekten zur Berufsorientierung, die sich an Gruppen richten, die Unterstützung auf dem Ausbildungsmarkt benötigen. Die von Laer Stiftung, vor allem im Bereich von Hilfen für Familien und Kinder tätig, betreibt seit 2011 das KAP 10, eine Clearingstelle für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Beide arbeiten seit 2014 zusammen und haben eine Reihe von Aktivitäten organisiert, um Auszubildende und junge Flüchtlinge miteinander in Kontakt zu bringen.

Die Aufgabe einer Clearingstelle ist es, die unbegleiteten Jugendlichen aufzunehmen und zu versorgen, ihre rechtliche und soziale Situation zu klären und sie auf ein Leben in der deutschen Gesellschaft vorzubereiten. Das KAP 10 ist auf 16-17 jährige männliche Jugendliche ausgerichtet und war ursprünglich auf 18 Plätze ausgelegt. Zurzeit betreut die von Laer Stiftung dort sowie in Außenstellen 50-60 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Sie kommen zumeist aus Syrien und dem Irak, Afghanistan, Somalia und Eritrea. Die Jugendlichen erhalten für drei bis sechs Monate ein sicheres Umfeld, werden medizinisch und psychosozial betreut und bekommen vom ersten Tag an Sprachunterricht, der sie zum Übergang in internationale Förderklassen und dann in den normalen Schulunterricht befähigen soll. Geklärt wird in der Zeit, welcher Betreuungsbedarf für einen Jugendlichen besteht, ob er im Anschluss allein leben kann oder eher in einer betreuten Wohngruppe untergebracht wird.

Durch Medienberichte auf das KAP 10 aufmerksam geworden, nahm HORA Kontakt auf und vereinbarte eine Zusammenarbeit. So wurden Jugendliche aus dem KAP 10 zu einer Betriebsbesichtigung eingeladen, bei der sie intensiv von den Auszubildenden betreut wurden. Dabei wurden Tandems aus Auszubildenden und jungen Flüchtlingen gebildet, die es ermöglichten, sich auch auf persönlicher Ebene auszutauschen. Ein Gegenbesuch im KAP 10 – gekoppelt mit einem Fußballturnier – gab den Auszubildenden einen Einblick in die Lebenssituation der jungen Flüchtlinge. In einer weiteren Aktion spendete die HORA Belegschaft nicht mehr genutzte Fahrräder, die von den Auszubildenden wieder verkehrstüchtig gemacht wurden. Sie wurden den Jugendlichen im KAP 10 übergeben, um ihnen ein Stück Mobilität und Unabhängigkeit zu sichern. Nicole Vegelahn, Leiterin Personalentwicklung bei HORA erklärt dazu: „Es geht uns hier nicht nur um soziales Engagement. Wir sehen diese Zusammenarbeit als wichtigen Teil der Ausbildung in unserem Unternehmen. HORA agiert international. In einer sich immer weiter globalisierenden Wirtschaft ist es einfach ein Muss, Auszubildenden interkulturelle Kompetenz zu vermitteln.“

Joachim Liebe-Freund, geschäftsführender Gesamtleiter der von Laer Stiftung stellt dazu fest: „Dieser Kontakt in die Wirtschaft ist für uns sehr wichtig. Viele der Jugendlichen kommen sozusagen mit einem Auftrag der Familie, hier erfolgreich zu sein. Oft glauben sie, dass ein Studium der einzige Weg dahin ist. Durch einen solchen Betriebsbesuch erhalten sie einen realistischen Einblick in das Berufsleben in Deutschland, dass sich meist weit von dem unterscheidet, was sie aus ihrer Heimat kennen. Und sie lernen die Ausbildungsmöglichkeiten kennen, die es gibt.“ Einer der jungen Flüchtlinge aus dem KAP 10 hat inzwischen bei HORA eine Ausbildung als Fachkraft für Lagerlogistik begonnen.

Nicole Vegelahn und Joachim Liebe-Freund sind sich einig in ihrem Wunsch, dass andere Unternehmen und Organisationen der Flüchtlingshilfe dem Beispiel von HORA und KAP 10 folgen. So stellt Nicole Vegelahn fest: „In solchen Kooperationen sehe ich eine große Chance. Hier lassen sich Lebenswelten miteinander verknüpfen, Vorurteile abbauen und Veränderungen anstoßen. Und das ist für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft und Wirtschaft von zentraler Bedeutung.“

 

Kontakt HORA:

Nicole Vegelahn

Leiterin Personalentwicklung

HORA

Holter Regelarmaturen GmbH & Co. KG

Helleforthstraße 58-60

33758 Schloß Holte-Stukenbrock

Tel.:       05207 8903 1164

Fax:      05207 8903 2164

Email:   nvegelahn@hora.de

 

Kontakt von Laer Stiftung:

Joachim Liebe-Freund

geschäftsführender Gesamtleiter

von Laer Stiftung

Detmolder Str. 68

33604 Bielefeld

Tel.:       0521 – 96459 0

FAX:     0521 – 96459 14

Email:   j.liebe-freund@von-laer-stiftung.de

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