Halbzeitbilanz zum Projekt „Kompetenzwerkstatt Vielfalt + Ausbildung“
Am 16.07.2013 veranstaltete die Kompetenzwerkstatt Vielfalt + Ausbildung in den Räumen der Stadtwerke Bielefeld ihre Halbzeitveranstaltung. Ziel des seit dem 01.01.2012 arbeitenden Projekts ist es, die Ausbildungschancen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu verbessern, um ihr Fachkräftepotenzial für Unternehmen in OWL zu erschließen. Die Kompetenzwerkstatt unterstützt Jugendliche mit Migrationshintergrund beim Einstieg in die duale Ausbildung und bei der Erreichung eines dualen Berufsabschlusses. Handlungsorte des Projekts sind Unternehmen, Migrantenorganisationen und Berufskollegs in Ostwestfalen-Lippe.
Die Veranstaltung bot mit Impulsvorträgen, Podiumsdiskussion und Workshops ein umfangreiches Angebot für das zahlreich erschienene Fachpublikum aus der Region. Die Kooperationspartner Dr. Wolfgang Sieber (Netzwerk Lippe gGmbH), Klemens Lüchtefeld (EU Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung der Bezirksregierung Detmold) und Moritz Lippa (Initiative für Beschäftigung OWL e. V.) stellten den bisherigen Verlauf der Maßnahmen und den derzeitigen Stand des Projekts vor.
Thomas Becker, Projektkoordinator des XENOS-Programms Integration und Vielfalt im Bundesministerium für Arbeit und Soziales und Vincente Riesgo Alonso, Mitglied des Integrationsbeirates der Bundesregierung, ermöglichten es durch ihre Impulsvorträge und die Teilnahme an Podiumsdiskussion und Workshops, die Ansätze und Ergebnisse der Kooperationspartner aus der Region in umfassendere Zusammenhänge einzuordnen. Thomas Becker sprach zu den Erfolgsfaktoren von XENOS-Projekten und der Bedeutung der interkulturellen Öffnung von Berufskollegs und Unternehmen. Für ihn bildet der Ansatz der Kompetenzwerkstatt Vielfalt + Ausbildung, das gesamte Umfeld der Jugendlichen für ihre berufliche Integration zu nutzen und zu stärken, eine zentrale Grundlage für eine Verbesserung des Zugangs von jungen Menschen mit Migrationshintergrund zur dualen Ausbildung. Vincente Riesgo Alonso, stark in der Elternarbeit spanischer Migrantenorganisationen engagiert, referierte zum Thema „Rolle von Migrantenorganisationen im Übergang Schule-Beruf“ und betonte, dass Information und Stärkung von Eltern notwendig sind, um Ihnen zu ermöglichen eine Vorbildfunktion für ihre Kinder einzunehmen.
Das mit den Gästen aus der Bundespolitik und regionalen Akteuren aus Unternehmen, Berufskollegs und Projekt besetzte Podium führte moderiert von der Projektleiterin Olga Lukjanow in angeregter Diskussion in die Thematik der interkulturellen Förderung ein. Der Austausch zu Ausgangslage, Zielsetzungen und Verfahrensweisen zeigte deutlich die Vielschichtigkeit der Problemlagen und Aufgabenstellungen.
Die drei parallel veranstalteten Workshops gaben Einblick in die Handlungsfelder der Kompetenzwerkstatt. Eingehend vorgestellt wurden Assessmentcenter für Jugendliche, interkulturelle Trainings für Lehrende an Berufskollegs und Elternarbeit in Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen. Die Teilnehmenden konnten nicht nur die Konzepte der verschiedenen Projektmaßnahmen kennenlernen, sondern hatten auch die Gelegenheit direkte Erfahrungen zu machen, indem sie an Übungen teilnahmen, die in den Assessmentcentern für Jugendliche und den interkulturellen Trainings für Lehrkräfte genutzt werden. Engagiert diskutierten die Teilnehmenden in allen Workshops der Nutzen und die Übertragbarkeit der Konzepte für ihre jeweiligen Institutionen.
Die Kompetenzwerkstatt Vielfalt + Ausbildung wird gefördert im Rahmen des XENOS-Programms »Integration und Vielfalt« durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds. Das Projekt läuft bis zum 31.12.2014. Es macht Angebote für Berufskollegs, Migrantenorganisationen und Unternehmen.
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